Andrei Bykow wird Fussballer

Wenig Monate nach seinem letzten Spiel für Freiburg-Gottéron meldet sich Andrei Bykov zurück. In Fussballschuhen.

Vor anstatt in der BCF-Arena: Andrei Bykow spielt diese Saison für den FC Central.
Bild: Instagram

Andrei Bykow tauscht die Schlittschuhe gegen Fussballschuhe ein: Wie La Liberté vermeldet, wechselt der 36-Jährige die Sportart und dribbelt nächste Saison für den FC Central in der 4. Liga.

«Um die Jugendlichkeit unseres Kaders auszugleichen, stösst Andrej Bykow zum Kader des FC Central», schreibt der Verein auf Instagram mit einer Prise Ironie. «Der kleine Zar konnte der Atmosphäre im Stade de la Motta, die mit der BCF-Arena vergleichbar ist (nur 9075 Zuschauer weniger), nicht widerstehen.»

Der erste Auftritt von Bykow im Dress von Central findet voraussichtlich am 9. August in Domdidier in einem Freundschaftsspiel statt. Die 4.-Liga-Meisterschaft beginnt für den ehemaligen Gottéron-Star mit dem Derby gegen die zweite Mannschaft des FC Freiburg am 25. August.

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Nur einer war besser als die Kramer-Brüder

Die Brüder Lario und Dorian Kramer überzeugen beim Walliser Kantonalschwingfest. Nur Benjamin Gapany (Marsens), der den Schlussgang gewonnen hat, war stärker als die beiden Galmizer.

Vier Eidgenossen – alle aus dem Kanton Freiburg – stiegen am Sonntag beim Walliser Kantonalschwingfest ins Sägemehl, und die Chancen standen sehr gut, dass einer aus dem Quartett Romain Collaud, Benjamin Gapany, Sven Hofer und Lario Kramer den Tagessieg holen würde. Denn für einmal waren unter den Gästeschwingern keine grossen Namen, die ihnen den Triumph hätten streitig machen können. Am ehesten hätte sich der 23-fache Kranzer Samuel Schmid (Wittnau) als Spielverderber hervortun können, er war am Nordwestschweizer Schwingfest bis in den Schlussgang vorgeprescht. Er blieb auf Rang 7 aber genauso chancenlos wie die anderen fünf Nordwestschweizer, konnte sich immerhin als einziger Gast über den Kranz freuen.

Und so kam es in Haudères, einem 500-Seelen-Dorf im Val d’Hérens, wie es kommen musste: Mit Gapany (Marsens) und Collaud (Vallon) standen sich im Schlussgang zwei Freiburger Eidgenossen gegenüber. Und sogar da blieb die Logik gewahrt: Der 29-jährige Gapany, der in der persönlichen Bilanz gegen seinen sieben Jahre jüngeren Kontrahenten mit 5:0 führte, blieb auch zum sechsten Mal siegreich. Nach 11:18 Minuten des auf zwölf Minuten angesetzten Schlussgangs gelang ihm im Bodenkampf die Wertung.

Kramer-Brüder hinter Gapany

Hätte Collaud gegen Gapany noch 42 Sekunden länger standgehalten, sodass der Schlussgang gestellt geendet hätte, wäre es zu einer fantastischen Premiere gekommen. Dann hätte Lario Kramer (Galmiz) das Fest vor seinem Bruder Dorian gewonnen. «Als der Kampfrichter die letzte Minute angesagt hat, sind wir schon ein bisschen nervös geworden», gesteht der zwei Jahre ältere Lario mit einem Lachen. «Aber es hat leider nicht sollen sein.» So blieb dem 26-Jährigen zum fünften Mal bei einem Kranzfest nur der undankbare zweite Schlussrang. Vorzuwerfen hat sie der Seebezirkler nichts, ausser dass es ihm zu wenig gelungen ist, sich eine Zehn zu erkämpfen.

Im Anschwingen hatte es Kramer mit Collaud zu tun bekommen – einem Schwinger, der ihm nicht liegt. Seit 2020 wartet er auf einen Sieg gegen den Landwirt aus dem Broyebezirk; viermal hat er verloren, zweimal gab es einen Gestellten. Auch im siebten Anlauf konnte sich Kramer nicht durchsetzen. Nach dem Gestellten zum Auftakt konnte Collaud mit vier Zehnern die eingebüssten Punkte wettmachen. Lario Kramer wollte derweil nur zweimal die Höchstnote gelingen, sodass nach fünf Gängen das berühmte Vierteli fehlte für den Schlussgang. «Ich habe versucht, öfters eine Zehn zu machen. Aber es ist immer ein gewisses Risiko, den Gegner nochmals hochzunehmen», bilanzierte der Galmizer. «Manchmal muss man einfach den Sack zumachen, sonst ist die Zeit um, und du stehst nur mit einem Gestellten da.»

Dass er in dieser Saison noch keinen Festsieg erringen konnte, wurme ihn zwar ein bisschen, verrückt machen lasse er sich deswegen aber nicht. «Ich bin gesund, die Leistungen sind gut. Jetzt kommen ja noch der Brünig, die Schwägalp, das Berner Kantonale und das Jubiläumsschwingen. Wenn ich da einen Sieg hole, wäre das ja auch nicht schlecht.»

Dorian Kramer überzeugt mit Rang 3

Dorian Kramer war wie schon am letzten Wochenende beim Südwestschweizer Teilverbandsfest die Überraschung des Morgens. Der 24-Jährige aus Galmiz startete mit einem Plattwurf gegen Mickaël Matthey (Gingins) perfekt in den Tag und legte danach auch Lukas Krähenbühl (Rümlingen) und Philippe Tornare (Botterens) auf den Rücken. Nach drei Gängen wies Dorian Kramer als einziger drei Siege (29.75 Punkte) auf. Doch im ersten Kampf des Nachmittags wurde sein Höhenflug von Romain Collaud gebremst. Mit Siegen im fünften und sechsten Gang stiess der 181 cm grosse und 100 kg schwere Athlet wieder auf Rang 3 vor. Bei seiner dritten Kranzfestteilnahme der Saison hat er damit zum dritten Mal das Eichenlaub gewonnen.

Dass Dorian Kramer in dieser Saison dermassen in Schwung sein würde, konnte nicht unbedingt erwartet werden. Die letzte Saison hatte er frühzeitig abbrechen müssen, wegen Problemen mit der Kniescheibe musste er sich zwei gröberen Operationen unterziehen. «Im Februar konnte ich mit dem Saisonaufbau beginnen und habe die ersten Feste verpasst. Dass es jetzt schon so gut läuft, ist sehr erfreulich.»

Moser stolpert kurz vor dem Schlussgang

Steven Moser konnte derweil seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Nachdem der Rechthaltner erst wegen einer Muskelverletzung und dann wegen Krankheit einige Wochen nicht hatte trainieren können, kehrte er nun mit dem zweiten Kranz innerhalb von sieben Tagen auch aus dem Wallis zurück. Der 28-Jährige hatte bereits beim Anschwingen den stärksten Gast Samuel Schmid platt bezwungen. Und nach zwei weiteren 10.00 und einem Gestellten gegen Gapany lag Moser nach vier Gängen im geteilten ersten Rang. Der Schlussgang war zum Greifen nahe, doch der Stolperstein sollte im fünften Gang in der Person von Marcel Tugulea (Stalden) kommen: Weil Moser gegen den Walliser nur einen Gestellten (8.75) zustande brachte, verpasste er die Schlussgangteilnahme. «Es wurmt mich schon ein bisschen, dass ich nicht gewinnen konnte. Er hat nur defensiv geschwungen, und ich habe keine Lösung gegen ihn gefunden», ärgerte sich der Sensler. Dass der Rumäne, der erst seit zwei Jahren schwingt, ein sehr starker Judoka ist und regelmässig in seine Heimat zum Kämpfen geht, vermochte Mosers Enttäuschung nicht zu mindern. «Gegen Judokas ist es wie gegen Ringer: Da muss man etwas anders schwingen und auch mal einfach drauflos. Ich war wieder einmal zu lieb.»

Mit 57.50 Punkten gewann er dennoch verdient seinen inzwischen 39. Kranz und sorgte dafür, dass die Sensler Schwinger nicht leer ausgingen.

Pechvogel Sven Hofer

Für den Eidgenossen Sven Hofer (Kerzers) endete der Ausflug ins Wallis schmerzhaft. Nachdem er zuletzt wegen einer Sehnenentzündung in der Schulter sowohl das Innerschweizer als auch das Südwestschweizer Teilverbandsfest auslassen musste, erhoffte er sich eine gelungenere Rückkehr ins Sägemehl. Doch sein Auftritt reihte sich nahtlos in den bisher enttäuschenden Saisonverlauf ein. Nach der Auftaktniederlage gegen Gapany und dem anschliessenden Gestellten gegen Marcel Tugulea war für Hofer vorzeitig Schluss. Ein Déjà-vu für den 28-Jährigen: Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison musste er ein Schwingfest verletzungsbedingt abbrechen. In Cottens hatte er schon nach dem ersten Gang wegen Nacken- und Schulterbeschwerden aufgeben müssen.

Das Verletzungspech hatte dem Kerzers schon letztes Jahr an den Schuhen geklebt. Die Saison hatte er frühzeitig abbrechen müssen, weil er sich dem Weissenstein die Strecksehne im Ringfinger stark überdehnt hatte und einzelne Fasern rissen. Davor hatte er mit dem Schwarzsee Schwinget und dem Berner Kantonalen zwei Saisonhöhepunkte wegen einer Entzündung im Iliosakralgelenk im Becken verpasst. Start war in Tramelan nicht möglich. Und weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, hatten ihn krampfartige Schmerzen in beiden Unterarmen auch beim Mittelländischen Schwingfest in Frauenkappelen zur Aufgabe gezwungen.

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Ätna-Ausbruch legt Flughafen auf Sizilien lahm

Wegen eines Ausbruchs des Vulkans Ätna ist auf dem internationalen Flughafen von Catania auf Sizilien der Flugverkehr ausgesetzt worden.

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Im Namen der Kunst

Was ist Kunst? Mit dieser Frage haben sich schon unzählige Menschen beschäftigt und sind auf die unterschiedlichsten Antworten gekommen. Kunst liegt im Auge des Betrachters. Kunst ist ein Kommunikationsmittel. Kunst ist, wenn man sich daran den Kopf anstösst. Wenn man sich, das Velo mühsam vor sich her stossend, daran vorbeiquetschen muss.

Freiburgerinnen und Freiburger werden erraten haben, wovon ich rede: Das Kunstwerk «Maillart extended» von Richard Serra an der Grandfey-Brücke ist Millionen von Franken wert (wer es konkret kaufen würde, ist die andere Frage). Zwei L-förmige Stahlelemente, gemeinsam 18 Tonnen schwer, ragen vom Brückenboden über die Treppe hinweg zur Erde. Die FN berichteten über das Baugesuch für neue Zufahrtsrampen.

Als ich Serras Stahlbalken als Kind das erste Mal erblickte, fragte ich meine Eltern, was denn deren Funktion sei. Ich dachte, es sei vielleicht eine Rampe für verrückte Velotricks, ein Spielplatz, und wollte darauf balancieren. «Das ist Kunst», antworteten meine Eltern, und verboten mir den zugegebenermassen riskanten Balanceakt.

Kann eine Künstlerin oder ein Künstler alles machen, wenn sie oder er erst mal einen Namen hat? Das Werk hat mich als Kind auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht.

Ist das vielleicht der Sinn dahinter? Hat Serras Kunstwerk einen Diskurs über Kunst und deren Wesen losgetreten, oder einfach eine Treppe zugebaut? Steht es als Sinnbild für die Überbrückung der Sprachgrenze, oder verhindert es den Bau eines barrierefreien Zugangs? Stellt es vielleicht diese Verbindung zwischen Deutschschweiz und Romandie wieder ins Zentrum, indem es Menschen im Rollstuhl jeder Herkunft und Sprache gleich diskriminiert? Fragen über Fragen.

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Die Ringelblume als Heilpflanze

Die Ringelblume als Heilpflanze hat eine bis ins Altertum zurückreichende Geschichte. Einige griechische Autoren erwähnen eine Pflanze namens Klymenon, die ihrer Beschreibung nach wohl mit unserer Ringelblume identisch war und zur Behandlung von Verletzungen eingesetzt wurde. Hildegard von Bingen (1098–1179) verwendete sie innerlich zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Vergiftungen und äusserlich in Form einer Specksalbe bei Hautekzemen. Später wurde die Blume dann als «Frauenkraut» entdeckt. So wurde von manchen Ärzten empfohlen, die orange-gelben Blüten in Eierkuchen zu backen und jenen Frauen zu essen zu geben, «welche die monatliche Zeit zu viel oder zu wenig fliessen».

In Pakistan und Indien zählt Calendula zu den beliebtesten Heilpflanzen überhaupt. Dort verwendet man nicht nur ihre Blüten, sondern auch Wurzeln und Blätter. Die Blätter werden beispielsweise Kindern mit Skrofulose (eine seltene Erkrankung der Haut und Lymphknoten) zu essen gegeben, und Männer verwenden sie als Schnupftabak. Der englische König Heinrich VIII. (1491–1547) soll sie mit Sauerampfer, Wiesenknopf, Frauenminze und Löwenmäulchen vermischt und täglich mehrmals als Aufguss eingenommen haben, um sich dadurch vor der Pest zu schützen.

Zu ihren Erkennungsmerkmalen gehört auch ihr eigentümlicher Geruch, im Volksmund bekam sie daher die Namen Hofartscheisser und Stinkerli. Calendula wirkt keimtötend, antibakteriell, reinigend und fördert die Wundheilung auf unterschiedlichen Ebenen. So wirkt sie desinfizierend und entzündungshemmend, sie stimuliert die Aktivität der Fresszellen unseres Immunsystems. Geschädigte Gewebeteile werden von diesen Fresszellen schneller verdaut und abtransportiert, sodass sie den Wiederaufbau neuer Zellen nicht behindern können. Sie beschleunigt den Wundverschluss, indem sie im Blut die Bildung von Gerüststoffen unterstützt, die zum Aufbau des Schorfs benötigt werden. Daher ist sie eine der klassischen Heilpflanzen für die Behandlung von offenen und stumpfen Verletzungen. Eine Kompresse oder ein Umschlag mit einem Blütenaufguss lindert zudem Verbrennungen und Verbrühungen und hilft bei schlecht heilenden Wunden und Verstauchungen.

Ringelblumentee regt mild den Gallenfluss an, ebenso den Lymphfluss, und hat eine regulierende Wirkung auf die Menstruation. Der französische Naturarzt Mességué (1921–2017) rät: Junge Frauen, aber auch Frauen, die sich den Wechseljahren nähern, sollten vertrauensvoll zur Ringelblume greifen, wenn es darum geht, die Menstruation zu regeln, unnatürliche Unterbrechungen des Zyklus zu beseitigen und allzu starke Blutungen schwächen. Eine Kur mit Ringelblumen eine Woche vor dem vermutlichen Eintritt der Regel, und der beschwerdelose Ablauf der Periode ist laut Mésségué gesichert. Der Anblick eines Gartens mit blühenden Ringelblumen ist eine wahre Freude, schon das tut gut!

Silvia Baumung ist eine Kräuterfrau und Köchin aus Praz. Sie bietet verschiedene Kurse an. www.kraeutergenuss.ch

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Thomas Grégoire hat neuen Schweizer Club gefunden

Thomas Grégoire, der letzte Saison kurz vor den Playoffs als siebter Ausländer zu Gottéron gestossen war, setzt seine Karriere in der National League fort. Der 26-jährige Verteidiger aus Kanada hat beim EHC Kloten einen Einjahresvertrag unterschrieben. «Thomas ist ein guter, beweglicher Skater, der sehr viel Speed mitbringt und unserem Spiel Tempo verleihen kann. Er verfügt ausserdem über eine grosse Qualität im Powerplay und bei der Spieleröffnung. Wir freuen uns, die letzte Import-Position mit ihm bestmöglich besetzen zu können”, lässt sich Sportchef Ricardo Schödler im Communiqué zitieren.

Bei Gottéron hat Grégoire letzte Saison keine grossen Stricke zerrissen. Er fand keinen Weg vorbei an den beiden ausländischen Stammverteidigern Ryan Gunderson und Andreas Borgman. In der Regular Season kam der Offensivverteidiger immerhin zu vier Einsätzen, in den Playoffs war er anschliessend in jedem Match überzählig. Skorerpunkt holte Grégoire für Gottéron keinen, eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags war beim Freiburger Club kein Thema.

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Wer steht künftig im Tor, Murat Yakin? Treffen mit dem Nati-Trainer auf Mallorca

Stört es Murat Yakin, dass er auch nach der Vertragsverlängerung weniger verdient als sein Vorgänger Vladimir Petkovic? Trauert der Nati-Trainer der verpassten Chance im EM-Viertelfinal gegen England nach? Und wer wird künftig im Tor der Schweizer stehen? Der 49-Jährige im exklusiven Interview.

In Andratx, einem Küstenort auf Mallorca, deutet nichts darauf hin, dass Spanien kurz zuvor die Fussball-EM gewonnen hat. Murat Yakin verbringt hier Urlaubstage mit seiner Familie. Und das erstaunlicherweise ziemlich anonym. Selbst im Beach-Club, der zwei Gehminuten von seinem gemieteten Feriendomizil entfernt ist, wird er kaum erkannt. Doch plötzlich tönt es: «Muri!» Yakin blickt sich um und erkennt ein bekanntes Gesicht: Xamax-Trainer Uli Forte. Dieser klopft dem Nati-Trainer anerkennend auf die Schulter und meint: «Jetzt hast du es wieder mal allen gezeigt.»

Zufällige Begegnung in einem Beach-Club von Andratx: Xamax-Trainer Uli Forte (links) und Murat Yakin.
Bild: Benjamin Soland/Blicksport

Wie oft denken Sie noch an den EM-Viertelfinal gegen England zurück?

Murat Yakin: Daran, dass wir eine Chance verpasst haben?

Ja.

Bis zum Tag des Finalspiels nur noch einmal. Man hat im Fussball eine Chance, eine Gelegenheit zu einem Wiederholungsspiel bekommt man nicht. Das gehört zum Spiel. Darum ist es eine verpasste Chance, mit dem Wissen, dass wir auch die Engländer hätten schlagen können.

Wie fühlt sich das an?

Ich bin mir nicht sicher, ob es am Schluss Genugtuung oder Frust ist. Es ist eine Mischung von beidem. Sicher verspüren wir eine Zufriedenheit darüber, dass wir tollen Fussball gezeigt haben und viele Menschen in der Schweiz glücklich machen konnten. Aber am Schluss … Es tut weh, weil du weisst, dass mehr drin war. Als der Final lief, hat es schon noch wehgetan. Wir hätten die Chance beim Schopf packen müssen. Mit etwas Distanz muss man irgendwo auch dankbar sein für das, das wir erleben durften.

Gibt es Momente, in denen Sie sich anders verhalten würden. Dinge an der EM, die Sie anders machen würden?

Nein.

Ein Thema, das in der Schweiz debattiert wurde: Gregor Kobel fürs Penaltyschiessen einwechseln. War das jemals ein Gedanke?

Sicher. In Gedanken haben wir das durchgespielt, alle Varianten. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, wir hätten nicht darüber nachgedacht.

Wieso haben Sie es nicht gemacht?

Aus Respekt gegenüber Yann Sommer, der als Nummer 1 im Tor stand. Er hat die Gelegenheit verdient, dieses Elfmeterschiessen zu bestreiten.

Würden Sie im Nachhinein Xherdan Shaqiri früher einwechseln?

Wie viel früher?

Nach Ablauf der regulären Spielzeit. Er hat ja durchaus etwas bewegt in der Verlängerung.

Nein. Ich glaube, das war der richtige Moment. Er hätte ja fast die Entscheidung gebracht.

Murat Yakin
Bild: Benjamin Soland/Blicksport

Nehmen Sie uns mit: Wie war es in der Garderobe nach dem Spiel?

Zuerst ganz viel Leere. Dann eine Mischung aus Zufriedenheit und Enttäuschung. Aber das gehört zu einem Turnier. Die Einzigen, die glücklich nach Hause gehen, sind die Spanier. Weil sie den Titel geholt haben. Alle anderen gehen mindestens einmal als Verlierer vom Platz. Irgendwann kommt der Moment. Man will es zwar nicht wahrhaben, aber es ist die Realität. Ich habe mich am Ende bei den Spielern bedankt für alles, was sie in den Wochen davor geleistet hatten. Am Abend im Hotel war die Stimmung wieder positiver.

Wie unterscheidet sich der Schmerz, so knapp auszuscheiden wie gegen England, vom WM-Out gegen Portugal zwei Jahre vorher, wo es mit 1:6 überhaupt nicht knapp war?

Gegen Portugal mussten wir akzeptieren, dass nicht mehr möglich war (einige Spieler waren in den Tagen vor dem Spiel krank, Red.). Das war am Ende kein wettkampfmässiges Spiel mehr, weil einfach nicht mehr rauszuholen war. Das war eine andere Situation als jetzt gegen England, wo wir genauso mit leeren Händen dastehen. Es ist schwarz oder weiss. Du bist dabei oder nicht. Klar, es schmerzt nach dem England-Spiel. Aber das war nach dem Aus gegen Portugal auch so.

Murat Yakin auf der Klippe am Strand von Andratx.
Bild: Benjamin Soland/Blicksport

Manch ein Schweizer Fan hat sich das Finale angeschaut und sich gedacht: «Wir könnten anstelle der Engländer hier gegen die Spanier antreten.»

Ja, das wäre möglich gewesen. Aber am Ende darf man sich auch über die Entwicklung der letzten drei Jahre freuen. Wir haben zuletzt eine Nati gesehen, die auch Gegner mit grossen Namen dominiert hat. Ich bin jetzt 30 Jahre im Fussballgeschäft, in dieser Zeit war das nie der Fall. Wir haben Fortschritte gemacht, in allen Belangen. Darauf dürfen wir stolz sein.

An der WM 2006 in Deutschland ist die Schweiz auch im Penaltyschiessen ausgeschieden. Damals ging Captain Vogel, der keinen Penalty geschossen hatte, ziemlich heftig auf jene Spieler los, die verschossen hatten. Hatten Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Bedenken, dass es nach der Niederlage gegen England im Team rumpeln könnte?

Wir müssen nicht wieder aufrollen, wie es damals war. Aber diesmal war klar, wer die Elfmeterschützen sein würden. Manuel Akanji, der über das ganze Turnier eine Riesenleistung erbracht hat, übernahm die Verantwortung. Er kam zu mir und sagte: «Ich schiesse als Erster.» Das verdient zuerst einmal Respekt.

Wann hätte Granit Xhaka geschossen?

Als Elfter.

Also noch nach Yann Sommer?

Ja. Granit wusste, wenn er schiesst und voll auf den Ball haut, kann es sein, dass der Muskel reisst, er sich schlimmer verletzt.

Vorwürfe an Manuel Akanji …

… gab es aus der Mannschaft null. Zu keinem Moment auch nur im Ansatz.

Das passt zum Bild, das die Nati nach aussen abgab. Sie ist in Deutschland sehr reif aufgetreten.

Als ich die Mannschaft vor drei Jahren übernommen habe, war das schon eine eingeschworene Einheit. Da waren die Hierarchien klar, da hat man gespürt, dass die Stimmung fantastisch ist. Du musst ihnen eigentlich nur weiterhin Freude und gewisse fussballtaktische Schemen vermitteln. Aber die Basis war schon da. Das war zu meiner Zeit in der Nati ganz anders. Da gab es diesen Röstigraben, das war immer ein Störfaktor.

Waren Sie damals Rösti, Spiegelei oder Speck?

(Lacht.) Sagen wir mal so: Ich war auch Teil dieses Grabens.

Die Nati hat in den EM-Wochen die Herzen der Fussballnation zurückerobert. Wie stark habt ihr das während des Turniers mitbekommen?

Ich kann nur für mich sprechen. Ich bin ja nicht auf Social Media, aber ich habe ab und zu Bilder vom Fanmarsch gesehen und Bilder von Public Viewings in der Schweiz. Das ist richtig schön gewesen und sehr, sehr eindrücklich. Ein gutes Gefühl. Das Bild hat zudem dem entsprochen, wie die Spieler wahrgenommen werden wollten. Wir haben sie das vor dem Turnier gefragt.

Was ist dabei rausgekommen?

Dass wir als Team auftreten wollen und unbekümmert Fussball spielen wollen. Das sind Themen, die immer wieder aufgekommen sind. Wir haben uns jeweils nicht einfach nur gefreut, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Sondern weil das auch bedeutete, dass wir noch einmal eine Woche mehr miteinander verbringen würden. Es war schwierig, sich danach zu trennen.

Sie gelten als gelassener Typ. Jetzt mal ehrlich: Wie sehr hat Sie der englische Goalie Jordan Pickford im Penaltyschiessen auf die Palme gebracht?

Schauen Sie, das sind halt Spielereien. Manche brauchen das. Mit dem englischen Gentleman hatte das allerdings nichts mehr zu tun.

Wie hätten Sie auf dem Platz reagiert?

Als Spieler hätte ich ihm bei einem Eckball vielleicht schon mal einen Spruch mitgegeben. Aber wir wussten, was auf uns zukommt, unsere Spieler kennen Pickford und wissen, dass er ganz speziell tickt. Es gehört zum Fussball, dass nicht immer alles sauber und regelkonform abläuft.

Hätte der Schiedsrichter einschreiten müssen?

Ich war am Spielfeldrand zu weit weg, um das beurteilen zu können. Ich weiss auch gar nicht, ob Pickford unsere Spieler so furchtbar stark beeinflusst hat. Ein Penalty ist eine Ausnahmesituation. Was auf dem Weg vom Mittelkreis zum Elfmeterpunkt im Kopf abgeht, das kann nur beurteilen, wer das mal erlebt hat. Zwei Dinge haben im Penaltyschiessen gegen uns gesprochen: Dass wir vor den englischen Fans schiessen mussten und dass wir nicht beginnen durften. Beides hat das Los entschieden. Ist halt so.

Was halten Sie vom Vorschlag, dass das Penaltyschiessen bereits vor der Verlängerung durchgeführt wird? Damit will man mehr Action in die Verlängerung bringen.

(Denkt nach.) Das finde ich eine coole Idee.

Was bedeutet es, dass die Spanier Europameister wurden?

Das ist gut. Wenn die Engländer mit diesem Fussball und mit all dem Glück im Achtelfinale und gegen uns im Viertelfinale, mit dem Last-Minute-Sieg im Halbfinale dann sogar den Titel geholt hätten … Die Spanier waren die beste Mannschaft, sie haben den besten Fussball gespielt und jedes einzelne Spiel gewonnen. Hochverdient.

Sie haben in den letzten Wochen mächtig an Popularität gewonnen. Merken Sie das?

Ja. Am Tag, als wir nach Deutschland gereist sind, haben mich vielleicht zwei, drei Leute auf der Strasse angesprochen. Jetzt muss ich schon mehr Zeit mitbringen, wenn ich irgendwo hinwill.

Die New York Times kürte Yakin zum attraktivsten Trainer an der EM und schrieb: «Er sieht ein wenig aus wie Adam Driver in der Rolle des Maurizio Gucci in dem 2021 erschienenen Film über die italienische Bekleidungsmarke.»
Bild: Benjamin Soland/BlicksportAch, irgendwann wird es mir dann zu kitschig (lacht). Wir sind davon etwas überrascht worden, damit hatte bei uns niemand gerechnet. Natürlich schmeichelt mir das, aber man darf so etwas nicht überbewerten.

Auch international wurden Sie gehypt. Als Stilikone, mancherorts sogar als Sexsymbol. Was macht das mit Ihnen?

Ach, irgendwann wird es mir dann zu kitschig (lacht). Wir sind davon etwas überrascht worden, damit hatte bei uns niemand gerechnet. Natürlich schmeichelt mir das, aber man darf so etwas nicht überbewerten.

Eine Zweitkarriere in Hollywood ist keine Option?

(Lacht.) Nein, diese Träume habe ich alle schon hinter mir. Das ist doch das Schöne am Fussball: die Emotionen, die der Moment hervorbringt. Gefühle, die man nicht wiederholen kann. Wir sind keine Schauspieler, wir sind Fussballer. Der Fussball gibt uns so viele Eindrücke, Emotionen, die man in keiner Art und Weise zurückzahlen kann.

Statt Karriere in Hollywood zu machen, bleiben Sie jetzt Nati-Trainer. Ihr Vertrag wurde verlängert. Wenn Sie sich für die WM qualifizieren, läuft er gar bis 2028. Haben Sie sich keine Gedanken darüber gemacht, auf dem Höhepunkt abzutreten?

Das würden andere Trainer vielleicht machen. Aber was heisst schon Höhepunkt? Wir haben uns etwas aufgebaut, das sieht man jetzt auf dem Platz. Warum soll man etwas ändern, was einem Freude bereitet?

Wer hat den Vertrag ausgehandelt?

Ich.

Was sind Sie für ein Verhandler?

(Überlegt lange.) Ich verhandle so, wie ich Schach spiele. Offen, transparent, man kann sich ja nicht verstecken … Aber es braucht auch etwas Taktik. Die Gegenseite muss nicht im ersten Moment schon wissen, worauf man hinauswill.

War es ein guter Entscheid, den Vertrag statt im Frühling erst nach der EM zu verlängern?

Ja. Im Frühling war für mich der Zeitpunkt nicht passend. Irgendwie wollte ich diese Challenge, mich zu beweisen.

Nati-Direktor Pierluigi Tami befürchtete, es könnte sehr teuer, wenn Sie erst nach der EM verhandeln würden.

Das habe ich bei den Verhandlungen nicht gemerkt (lacht). Nein, es ist alles im vernünftigen Rahmen. Ich bin happy, habe mit keiner anderen Partei verhandelt.

Sie strebten nach Wertschätzung. Aber Petkovic verdiente gegen Ende seiner siebenjährigen Amtszeit einige hunderttausend Franken mehr als Sie. Stört Sie das?

Woher wollen Sie das wissen?

Aus gut unterrichteten Quellen.

Aha. Nun, das kann sein. Petkovic ist elf Jahre älter und war länger Nationaltrainer, als ich es bin. Die viel grössere Motivation besteht für mich aber sowieso darin, mit der Nati sportlich erfolgreicher zu sein als meine Vorgänger, und nicht darin, mehr zu verdienen. Nun, der Lohn war nicht matchentscheidend. Ausserdem ist mir bewusst, dass wegen Corona und Projekten wie der EM der Frauen und dem Home of Football der finanzielle Rahmen etwas enger ist beim Verband als in der Ära Petkovic.

Xherdan Shaqiri ist zurückgetreten. Rechnen Sie mit weiteren Spielern, die der Nati Adieu sagen werden?

Shaqiris Rücktritt bedaure ich in allen Belangen, weil er ein aussergewöhnlicher Fussballer ist und ich ihn auch als Mensch ausserordentlich schätze. Stand heute rechne ich nicht damit, dass ein weiterer Spieler zurücktreten wird.

Also auch nicht Yann Sommer? Da stellt sich die Frage: Wer steht im nächsten Länderspiel im September im Tor?

Die Nummer 1. Wenn wir zu Hause spielen, dann ist es jener Spieler im gelben, auswärts jener im grünen Trikot.

Ist der Kampf um die Nummer 1 zwischen Yann Sommer und Gregor Kobel offen?

Das kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Ich werde nach deren Ferien erst mal mit jedem einzeln reden. Die Frage lautet nicht, wer in drei Tagen, sondern wer in zwei Jahren an der WM im Tor stehen wird.

Aber das ist die grosse Frage, die auf die Nati und Sie zukommen wird.

Einverstanden, die Frage ist berechtigt. Aber ich kann sie nicht beantworten, solange ich mit den Torhütern noch nicht gesprochen habe.

Gregor Kobel gilt als äusserst ehrgeizig. Wie haben Sie ihn während der EM erlebt?

Sehr professionell. Er hat in jedem Training Gas gegeben.

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Verkehrsbeschränkung in der Lausannegasse

Der Verkehr auf der Lausannegasse wird am Montagnachmittag, 22. Juli, eingeschränkt sein. Grund dafür ist ein Kran auf der Fahrbahn.

Am Montag, 22. Juli, wird der Verkehr auf der Lausannegasse von 13.30 bis 16.30 Uhr eingeschränkt sein, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Konkret wird die Lausannegasse auf Höhe der Hausnummer 18 gesperrt. Sie bleibt von beiden Seiten her als Sackgasse befahrbar.

Für Fussgänger ist der Durchgang weiterhin gewährleistet. Allerdings wird das Rosengässchen geschlossen sein. Es wird eine Umleitung über den Nova-Friburgo-Platz und den Petit-Paradis-Platz geben.

Grund für die Verkehrseinschränkung ist ein Kran auf der Fahrbahn.

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Studentin Lucie Vonlanthen aus Le Mouret erhält Exzellenz-Stipendium

Die Schweizerische Studienstiftung vergibt die Exzellenz-Stipendien der Bärbel-und-Paul-Geissbühler-Stiftung. Auch eine Freiburgerin erhält die finanzielle Unterstützung.

Zum siebten Mal vergibt die Schweizerische Studienstiftung die Exzellenz-Stipendien der Bärbel-und-Paul-Geissbühler-Stiftung. Das schreiben die Verantwortlichen in einer Mitteilung. Eines der Stipendien geht dieses Jahr auch an eine Freiburgerin: Lucie Vonlanthen aus Le Mouret (Master in Medizin an der Universität Bern). Die Stipendien werden Studierenden verliehen, die in den Mint-Fächern besonders hervorragende akademische Leistungen erbringen und nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um ihr Studium zu finanzieren. Mint ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Studienfächern in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. 

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Weltberühmter Intendant übernimmt Lausanner Kammerorchester

Der Direktor der Mailänder Scala, Dominique Meyer, wird Intendant des Kammerorchesters Lausanne. Dort ist der weltberühmte dirigierende Geiger Renaud Capuçon bereits künstlerischer Leiter.

Die Schweizer Kammermusikszene ist beneidenswert munter: Die einen punkten mit weltberühmten Geigern als Musikdirektoren (Lausanne und Zürich), andere durch weltweit gefragte Gäste (Lucerne Festival Strings oder die Camerata Bern). Und die beste Formation, das Basler Kammerorchester, triumphiert dank einem prägenden dirigierenden Kopf, berühmten Solisten und prächtig innovativen Programmen.

So weit, so wunderbar. Kommt nun alles noch besser? Das Orchestre de Chambre de Lausanne überrascht jedenfalls mit einem spektakulären Neuzuzug: Der Franzose Dominique Meyer wird dort – ist bereits, laut Homepage – Directeur Exécutif (Intendant). Meyer leitet zurzeit allerdings auch noch die Mailänder Scala, das berühmteste Opernhaus der Welt. Vorher war er Wiener Staatsoperndirektor und leitete auch das berühmte Théâtre des Champs-Elysée in Paris.

Doch warum wechselt der bald 69-Jährige nun, nachdem er die Macht-Schalter der Klassikwelt bediente, nach Lausanne?

Immerhin ist es eine Heimkehr an eine alte, glückliche Wirkungsstätte, war er doch von 1994 bis 1999 Intendant der Opera de Lausanne. Als ich im November mit Meyer in seinem eleganten Büro in der Scala beim Interview sass, sprach er sehr liebevoll von dieser Zeit, sagte, dass es damals als Direktor der kleinen Opera de Lausanne genauso spannend, herausfordernd und beglückend war, spezielle Produktionen hervorzubringen wie heute an der Scala.

Dort in Mailand muss er sich im Frühling 2025 verabschieden, da ein neues Gesetz will, dass es keine Intendanten mehr geben dürfe, die älter als 70 Jahre sind. Im Herbst 2023 war Meyer noch zuversichtlich, dass man eine Lösung finden werde, zumal seine Ergebnisse gut gewesen seien. Er habe an der Scala viel saniert und verbessert. Es war aber nicht nur diese Altersguillotine, es gab auch Stimmen, die einen Italiener an der Spitze der Scala forderten. Das tat Meyer besonders weh, da er sich in Mailand nie als Fremder gefühlt habe. Mahnend sagte er damals: «Es ist nicht so einfach, hier Intendant zu sein, da braucht man doch viel Erfahrung.»

Nun wird all diese Erfahrung in das Orchestre de Chambre de Lausanne fliessen, wo bereits Hansdampf in allen Gassen Renaud Capuçon als Musikdirektor wirbelt. Der dirigierende Geiger hat es bereits geschafft, berühmte Leute und neues Geld nach Lausanne zu holen.

Gewiss ist, dass Capuçon und Meyer dafür sorgen, nicht nur im Westen, also auch in Paris, gehört zu werden, sondern durchaus auch im Osten – etwa in Zürich, Basel und Luzern. Nicht alle Kammerorchester dort sind gewappnet für neue Konkurrenz. Im offiziellen Communiqué hält er sich mit dem Stellenwert des Kammerorchesters nicht zurück und sagt: «Es ist für mich eine grosse Freude, nach Lausanne zurückzukehren und dieses grossartige Weltklasse-Orchester zu leiten.»

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Verkehrsbeschränkung auf der Schützenmatte-Allee

Wegen eines Kranwagens wird der Verkehr auf der Schützenmatte-Allee eingeschränkt sein.

Der Verkehr wird auf der Schützenmatte-Allee am Montag, 29. Juli, eingeschränkt sein. Diese Einschränkung dauert von 7 Uhr bis 17 Uhr. Dies teilt die Stadt Freiburg mit. Grund dafür ist ein Kranwagen, welcher Platten liefert. Die Durchfahrt zur Schützenmatte-Allee ist nicht möglich. Die Zufahrt zum Parkhaus Manor ist jedoch weiterhin gewährleistet. Die Veloabstellplätze werden vorübergehend aufgehoben und Fussgängerinnen und Fussgänger können den Weg unter der Galerie der Migros benutzen, um auf die Schützenmatte zu gelangen.

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Bärgseefescht und Genusstage in Schwarzsee

Am Wochenende laden die Genusstage Schwarzsee beim Gypsera-Areal zum Probieren feiner regionaler Köstlichkeiten ein. Das Bärgseefescht präsentiert ausserdem das Brauchtum und Handwerk der Region. Ein gedeckter Festplatz mit grosser Tanzbühne und Sicht auf die Berge und den See befindet sich in unmittelbarer Nähe. Am Samstag, 27. Juli, beginnt die Veranstaltung um 10 Uhr, ab 16 Uhr gibt es mit Mario K. Unterhaltung und Tanz. Am Sonntag, 28. Juli, findet um 10.30 Uhr mit den Purpelbuebe von Im Fang und dem Trychler-Klub Spytzflueh Plaffeien ein ökumenischer Gottesdienst mit Segnung statt, und um 13 Uhr beginnt wiederum das Tanz- und Unterhaltungsprogramm mit Mario K. Der Eintritt ist frei, und der Anlass findet bei jeder Witterung statt. (mfl)

Genusstage und Bärgseefescht Schwarzsee, Gypsera-Areal, Sa., 27. Juli, 10 – 23 Uhr, So., 28. Juli, 10 – 17 Uhr. www.schwarzsee.ch 

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Nur Gold, Silber oder Bronze zählen: Von diesen Schweizern erwarten wir in Paris eine Medaille

Am Freitag beginnen die Olympischen Spiele in Paris mit der Eröffnungsfeier auf und an der Seine. Hier erfahren Sie, welchen Schweizerinnen und Schweizern in den nächsten zwei Wochen auf Gold, Silber oder Bronze hoffen dürfen und wann die Entscheidungen fallen.

Rad: Stefan Küng & Stefan Bissegger

Beide heissen Stefan, beide stammen aus dem Thurgau, beide waren schon Europameister, beide gehören seit Jahren zu den besten Zeitfahrern der Welt. Und beide gehören sie in Paris zu den Anwärtern auf den Olympiasieg. Entgegen kommt Bissegger, 25, und Küng, 30, die Strecke. Anders als zuletzt bei der Tour de France ist der 32,4 Kilometer lange Kurs relativ flach und wenig kurvenreich. 2021 in Tokio verpasste Küng Bronze um 0,4 Sekunden. Er sagt: «Ein Diplom habe ich schon. Klar ist das Ziel eine Medaille.»

Zeitfahren Männer: Samstag, 27. Juli, 16.34

Strassenrennen Männer: Samstag, 3. August, 11.00

Mountainbike: Alessandra Keller

Alessandra Keller.
Anthony Anex / KEYSTONE

Als die Schweizerinnen 2021 in Tokio mit Jolanda Neff vor Sina Frei und Linda Indergand einen historischen Dreifachsieg feierten, spielte Alessandra Keller noch die zweite Geige. Nun ist sie die grosse Hoffnungsträgerin im Mountainbike-Rennen der Frauen. Den Grundstein für ihren Sieg im Gesamtweltcup legte die 28-Jährige aus dem Kanton Nidwalden in der kürzeren, nichtolympischen Disziplin Short Track. Dass sie auch im Cross-Country zur Weltspitze gehört, zeigte sie Mitte Juni in Crans-Montana, wo Keller auf den zweiten Platz fuhr.

Mountainbike Frauen: Sonntag, 28. Juli, 14.10

Mountainbike: Mathias Flückiger & Nino Schurter

Zehnfacher Weltmeister, Rekordsieger im Weltcup (35 Erfolge), dazu ein kompletter Olympia-Medaillensatz (Bronze 2008 in Peking, Silber 2012 in London, Gold 2016 in Rio de Janeiro): Nino Schurter ist eine Mountainbike-Legende. Dass er auch als 38-Jähriger nicht zum alten Eisen gehört, bewies er mit seinem Weltcup-Sieg Mitte Juni in Val di Sole. 2021 in Tokio wurde Schurter Vierter, unter anderem hinter einem anderen Schweizer: Mathias Flückiger, 35, der zwar Silber holte, aber Gold angestrebt hatte. In Paris wird das nicht anders sein.

Mountainbike Männer: Montag, 29. Juli, 14.10

Judo: Nils Stump

Nils Stump.
Michael Buholzer / KEYSTONE

Er kam in Wattwil im Toggenburg zur Welt, wuchs in der Nähe der Judohalle in Uster in Zürich auf und wohnt und trainiert inzwischen in der Aargauer Gemeinde Windisch. Dort reifte Nils Stump zum Weltklassejudoka. 2023 wurde der 27-Jährige in der Gewichtsklasse –73 Kilogramm Weltmeister, in diesem Jahr gewann er Bronze. In der Weltrangliste belegt er den dritten Rang. Im Olympiajahr gönnte sich Stump gerade einmal zehn Ferientage. Den letzten Schliff holte er sich in einem zweiwöchigen Trainingslager im Mutterland des Judo, in Japan.

Medaillenentscheidungen Herren -73 kg:  Montag, 29. Juli, 16.00

Sportschiessen: Nina Christen

Nina Christen.
Swiss Shooting/ Philipp Ammann / KEYSTONE

Als einzige Schweizerin hat sie bei denselben Olympischen Sommerspielen in zwei Einzeldisziplinen Medaillen gewonnen: Gold im Kleinkaliber-Dreistellungskampf, Bronze mit dem Luftgewehr über 10 Meter. Danach durchlebte sie ein emotionales Tief und sprach offen darüber, was es bedeutet, wenn das grosse Ziel erreicht ist. Nun ist die Leidenschaft für das Schiessen zurück. Und die 30-jährige Nina Christen gehört bei ihren dritten Olympischen Spielen zu den Medaillenkandidatinnen.

Schiessen Frauen Luftgewehr 10 m: Montag, 29. Juli, 9.30 &
Schiessen Frauen Dreistellungskampf: Freitag, 2. August, 9.30

BMX: Nikita Ducarroz

Nikita Ducarroz.
Claudio Thoma / freshfocus

2021 hatte sie vor dem Finaldurchgang bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Panikattacke – und gewann danach Bronze im BMX Freestyle. Die schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin kam in Nizza zur Welt und lebt in den USA. Auch in Paris zählt sie wieder zu den Kandidatinnen auf eine Medaille. Im Vorjahr war sie im Gesamtweltcup Vierte. 2022 wurde sie Vizeweltmeisterin. Nach ihrem Ziel bei den Olympischen Spielen in Paris gefragt, sagt die 27-jährige Nikita Ducarroz: «Ich will Spass haben.» Und damit eine Medaille gewinnen.

Final BMX Freestyle Frauen: Mittwoch, 31. Juli, 13:10

Schwimmen: Noè Ponti

Noè Ponti.
Stf / KEYSTONE

Kurz nachdem er bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio Bronze über 200 Meter Delfin gewonnen hatte, zog Noè Ponti in die USA, um zu studieren und an einem College zu schwimmen. Doch schon nach wenigen Wochen plagte den Tessiner das Heimweh und er kehrte in den Schoss der Familie nach Quartina zurück. Seither hat er sich in der Weltspitze etabliert. Im Dezember 2023 gewann der 23-Jährige dreimal EM-Gold und einmal Silber. Über 100 Meter war 2024 nur einer schneller als Ponti.

Schwimmen 200 m Delfin: Mittwoch, 31. Juli, 20.36 &
Schwimmen 100 m Delfin: Samstag, 3. August, 20.30

Kanu: Martin Dougoud

Martin Dougoud.
Quelle: zvg

Der Genfer gehörte nicht zu den besten Junioren, also machte er eine Lehre zum Uhrmacher und arbeitete danach anderthalb Jahre Vollzeit. Dann beschloss Martin Dougoud, voll auf den Sport zu setzen und zog nach Pau. Die französische Stadt ist ein Mekka für Kajakfahrer. Körperlich und technisch machte er schnell Fortschritte. Doch seine mentalen Blockaden bekam er erst mit Hypnose in den Griff. 2023 holte der 33-Jährige bei den European Games Silber im Slalom und Bronze im Cross. Und in Paris?

Kanu-Slalom Männer : Donnerstag, 1. August, 17.30

Kanu-Cross Männer: Montag, 5. August, 17.00 Uhr

Rudern: Roman Röösli & Andrin Gulich

Roman Röösli & Andrin Gulich.
Nennung Swiss Rowing / Detlev Seyb

2023 wurden Roman Röösli, 30, und Andrin Gulich, 25, im Zweier ohne Steuermann innert weniger Wochen erst Europameister und dann auch noch Weltmeister. Auch im Weltcup rudert das Duo regelmässig aufs Podest. Beide bringen zudem schon Olympiaerfahrung mit: Gulich wurde 2021 in Tokio im Vierer ohne Steuermann Neunter. Röösli wurde 2016 in Rio de Janeiro im Doppelvierer Siebter, vor drei Jahren in Tokio wurde er mit Barnabé Delarze im Doppelzweier Fünfter. Ein Diplom hat Röösli also schon. Das Ziel nun: eine Medaille.

Final Zweier ohne Steuermann: Freitag, 2. August 11.30

Springreiten: Steve Guerdat & Martin Fuchs

Seit 2004 war Steve Guerdat bei allen Olympischen Spielen dabei, 2012 in London holte er im Einzel Gold, vier Jahre zuvor war der 42-Jährige Teil der Equipe, die in Peking Bronze gewann. Er sagt, die Stute Dynamix de Belheme, mit der er in Paris antritt, sei das beste Pferd, das er je hatte. Wie Guerdat war auch Martin Fuchs schon die Nummer 1 der Weltrangliste. Der 33-Jährige tritt zum dritten Mal bei Olympischen Spielen an, zum ersten Mal auf Leon JEI. Das Ziel? Medaillen, im Einzel und im Team.

Teamfinal: Freitag, 2. August, 9.30

Final Einzel: Dienstag, 6. August, 10.00

Leichtathletik: Simon Ehammer

Simon Ehammer.
Anthony Anex / KEYSTONE

Wegen einer hartnäckigen Entzündung in der Leistengegend verpasste der Appenzeller die Olympischen Spiele in Tokio. Inzwischen ist Simon Ehammer Hallenweltmeister im Mehrkampf. Doch in Paris startet der 24-Jährige «nur» im Weitsprung, seiner besten Einzeldisziplin. Nur der Grieche Miltiadis Tentoglu ist in diesem Jahr schon weiter gesprungen als Ehammer. Der letzte Schweizer, der in der Leichtathletik eine Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen hat, ist der Kugelstösser Werner Günthör 1988 mit Bronze in Seoul.

Männer Weitsprung: Dienstag, 6. August, 20.20

Beachvolleyball: Nina Brunner & Tanja Hüberli

Nina Brunner & Tanja Hüberli.
Quelle: Anthony Anex / KEYSTONE

Seit acht Jahren spielen Tanja Hüberli, 31, und Nina Brunner, 28, schon zusammen und haben sich als bestes Schweizer Beachvolleyball-Tandem in der Weltspitze etabliert. 2021 und 2023 wurden sie Europameisterinnen, sechs Mal standen sie in der Pro Tour auf dem Podest, in der Weltrangliste belegen sie den siebten Platz. Wegen eines Hexenschusses bei Hüberli verpasste das Duo zuletzt zwar zwei Turniere, doch für die Olympischen Spiele gaben sie Entwarnung. Bei der Premiere 2021 in Tokio hatten Brunner/Hüberli den Achtelfinal erreicht.

Medaillenspiele Frauen: Freitag, 9. August, 21.00 und 22.30

Übersicht über Olympische Medaillen der Schweiz seit dem 2. Weltkrieg

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Michel Aebischer ist der zweite Kandidat für den Freiburger Sportpreis

Der Heitenrieder Fussballer Michel Aebischer hat die Abstimmung des zweiten Trimesters gewonnen und ist damit der zweite Kandidat für den Freiburger Sportpreis 2024.

Fast die Hälfte der Stimmen dieser Publikumswahl gingen an Michel Aebischer. Mit 45,26 Prozent setzte sich der Sensler Fussballer denn auch klar gegen Basketballer Natan Jurkovitz (28,01 Prozent) und Eishockeyspieler Andrea Glauser (26,73) durch. 

Der Erfolg ist nicht überraschend: Seine ohnehin starke Saison, in der Aebischer auf Clubebene mit dem FC Bologna die Qualifikation für die Champions League schaffte, krönte er zuletzt mit einer starken Europameisterschaft. Etwas überraschend stand er im linken Mittelfeld bei allen fünf Schweizer Spielen in der Startelf. Mit einem Tor und zwei Torvorlagen war Aebischer auch offensiv ein Faktor. Beim 3:1-Sieg im Auftaktspiel gegen Ungarn schrieb der Heitenrieder gar EM-Geschichte. Nie zuvor hatte ein Schweizer Spieler an einer Endrunde im gleichen Spiel einen Treffer vorbereitet und einen weiteren selbst erzielt.

Marktwert deutlich gesteigert

Die guten Leistungen blieben international nicht unbemerkt. Die fussballverrückte spanische Zeitung «Marca» wählte Aebischer in die Elf der positiven Überraschungen des Turniers. Die deutsche Bild-Zeitung führte in ihrem Artikel mit der Überschrift «Diese EM-Stars werden jetzt gejagt» den Sensler ebenfalls auf. Der Abschnitt zu Aebischer trug den Titel «Schweiz-Star setzt Ausrufezeichen auf Radar». Tatsächlich steigerte der Sensler seinen Marktwert auf nunmehr 11 Millionen Euro. Vor der EM hatte dieser noch neun Millionen Euro betragen, vor einem Jahr gar lediglich vier Millionen.

Neue Vorgehensweise beim Sportpreis

Michel Aebischer ist damit nach Volleyballerin Méline Pierret der zweite Kandidat für den Freiburger Sportpreis 2024. Für diesen wird neu jedes Trimester eine Vorauswahl getroffen, womit bis Ende Jahr vier Kandidatinnen und Kandidaten für die Endausmarchung bestimmt werden. Ein fünfter Sportler wird schliesslich Ende Jahr von der Kommission des Freiburger Sportpreises gewählt.

Für Michel Aebischer wäre es nicht die erste Auszeichnung zum Freiburger Sportler des Jahres. Bereits 2018 – damals spielte er noch bei den Berner Young Boys – hatte er den Freiburger Sportpreis gewonnen.

In Abwesenheit von Michel Aebischer nahm vor fünfeinhalb Jahren Mutter Marie-Madeleine Aebischer (ganz links) den Freiburger Sportpreis 2018 entgegen. 
Archivbild: Aldo Ellena

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Der Krampf mit dem Bergkranz: Gelingt dem talentierten NWSV-Trio der Durchbruch auf dem heimischen W

30 Nordwestschweizer Schwinger kämpfen am Samstag gegen je 30 Gäste aus der Nordost- und der Innerschweiz auf dem Weissenstein um die begehrten Bergkränze. Weshalb der Gewinn von Eichenlaub in der Höhe besonders schwierig ist.

Tim Roth schaffte es im vergangenen Jahr ebenso wie Jonas Odermatt. Zwei junge Schwinger aus dem Quintett der grössten Nordwestschweizer Talente holten sich auf dem Weissenstein erstmals einen Bergkranz. Sowohl Roth als auch Odermatt haben inzwischen sogar nachgedoppelt. Der Baselbieter Odermatt gewann 2023 auch noch Eichenlaub auf der Schwägalp. Tim Roth holte sich am vergangenen Sonntag auf der Rigi seinen zweiten Bergkranz.

Noch ohne Auszeichnung in der Höhe stehen aus dem Kreis der fünf NWSV-Hoffnungsträger somit die beiden Solothurner Marius Frank und Sinisha Lüscher sowie Tim Roths Zwillingsbruder Jan da. Frank und Lüscher schrammten heuer auf dem Stoos äusserst unglücklich am ersten Bergkranz vorbei. Sie wurden am Ende trotz gutem Notenblatts schlicht ein Opfer der Mathematik. Die Ranglistenkonstellation war so, dass sie mit ihrer Gesamtnote 56.00 haarscharf aus den Kranzpositionen fielen.

Klar ist: Wer sich an einem Bergfest einen Kranz holen will, dem muss mindestens ein Exploit gelingen. Zum Beispiel sicher ein Sieg gegen einen Eidgenossen. Tim Roth gelang dies auf der Rigi mit einem bemerkenswerten Erfolg über den Berner Curdin Orlik, der das Sägemehl nur äusserst selten als Verlierer zu verlassen pflegt. Im Vorjahr hatte Roth auf dem Weissenstein im letzten Gang mit Patrick Schenk ebenfalls einen Berner Eidgenossen gebodigt. Odermatt hatte seinerseits den Südwestschweizer Eidgenossen Marc Gottofrey ins Sägemehl gebettet.

Ein Sieg gegen einen Eidgenossen allein ist natürlich noch keine Garantie für einen Kranzgewinn. Genau das mussten Marius Frank und Sinisha Lüscher auf dem Stoos auf bittere Art und Weise erfahren. Frank hatte am Ende das Innerschweizer Schwergewicht Sven Schurtenberger gebodigt, vorher aber gegen zwei weitere Eidgenossen verloren (Pirmin Reichmuth und Michael Gwerder). Er wurde also auch ein Opfer der harten Einteilung. Sinisha Lüscher nützte der Sieg gegen den Eidgenossen Jonas Burch am Ende nichts, weil er sich zum Auftakt eine dumme Niederlage gegen Ueli Rohrer eingehandelt hatte und diese Schwarte nicht mehr auszuwetzen vermochte.

Pflicht erfüllen, Exploit schaffen

Wer sich einen Bergkranz holen will, muss also einen Bösen besiegen und ansonsten die Pflicht erfüllen. Das heisst: die Duelle gewinnen, in welchen man als Favorit oder auf Augenhöhe startet. Das wird am Samstag auf dem Weissenstein umso mehr der Fall sein, als dass sich das Teilnehmerfeld eindrücklich liest. Sage und schreibe 21 Eidgenossen stehen auf der Meldeliste. Bei normalerweise um die 15 verteilten Kränze ist klar, dass der Weg zu Eichenlaub steil und steinig sein wird.

Zumal sich auf dem Weissenstein (in Abwesenheit der heuer nicht eingeladenen Berner um Vorjahressieger Fabian Staudenmann) einige der aktuell besten Schwinger die Hand geben wird. Läuft alles nach Plan, dann wird der amtierende Schwingerkönig Joel Wicki einen weiteren Anlauf nehmen, seine beeindruckende Sammlung an Festsiegen mit dem Weissenstein-Titel zu erweitern. Mit Pirmin Reichmuth sowie dem NWSV- und ISV-Festsieger Marcel Bieri bringen die Innerschweizer zwei weitere Topschwinger an den Start.

Der Berner Fabian Staudenmann gewann im Vorjahr auf dem Weissenstein. Heuer sind die Berner nicht eingeladen.Peter Klaunzer/Keystone

Womit wir bei der Nordostschweizer Delegation wären: Dort fehlen zwar mit Samuel Giger und Werner Schlegel die zwei absoluten Topshots im Aufgebot. Wer jedoch Schwinger wie Armon Orlik, Domenic Schneider oder Damian Ott aufbieten kann, der kann sich immer noch mehr als glücklich schätzen. Auch dieses Trio wird im Kampf um den Festsieg ein gewichtiges Wörtchen mitreden können.

Die Seuchensaison der Nordwestschweizer

Und die Gastgeber? Da sieht es weniger rosig aus. Die Seuchensaison der Nordwestschweizer fand mit der Verletzung von Andreas Döbeli ihre nahtlose Fortsetzung. Nach Tobias Widmer (drohendes Karrierenende wegen chronischen Rückenproblemen), Joel Strebel (Kreuzbandriss) musste mit Döbeli nun bereits der dritte Eidgenosse für die laufende Kampagne die Segel streichen. Der Freiämter erlitt auf der Rigi eine Schulterverletzung, die eine zweimonatige Zwangspause erfordert.

Damit bleiben aus dem Kreis der NWSV-Eidgenossen noch Nick Alpiger, Lukas Döbeli, Adrian Odermatt, Patrick Räbmatter und Lars Voggensperger. Alpiger, der in den kommenden Tagen zum zweiten Mal Vater wird, holte sich auf der Rigi den Kranz und ist der hoffnungsvollste NWSV-Vertreter. Lukas Döbeli verpasste Eichenlaub auf der Rigi relativ knapp, Odermatt und Voggensperger blieben indes chancenlos, während Räbmatter wegen einer Grippe nicht teilnehmen konnte. Übrigens: Im Vorjahr retteten die beiden Jungspunde Roth und Odermatt die Gastgeber vor dem totalen Debakel. Kommen heuer die anderen NWSV-Talente an die Reihe?

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Andy Murray sagt «Goodbye» – die Olympischen Spiele werden sein letztes Turnier

Der zweifache Olympiasieger Andy Murray hat angekündigt, nach den Olympischen Sommerspielen in Paris seine Karriere zu beenden. Dies teilt der 37-Jährige wenige Tage vor der Eröffnungsfeier auf X mit.

Noch einmal voller Stolz für Grossbritannien kämpfen, noch einmal den geschundenen Körper zur Höchstleistung treiben – dann ist Schluss für Andy Murray: Der zweimalige Olympiasieger aus Schottland hat angekündigt, seine grosse Tennis-Karriere nach den Sommerspielen in Paris zu beenden.

«Angekommen in Paris für mein allerletztes Tennisturnier bei Olympia», schrieb Murray bei X: «Die Wettkämpfe für Grossbritannien sind bei weitem die denkwürdigsten Wochen meiner Karriere gewesen, und ich bin sehr stolz darauf, ein letztes Mal dabei zu sein.»

“Ich würde gerne weiterspielen, aber es geht nicht”

Murray ist mit seinen Coups 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro sowie seinen drei Grand-Slam-Siegen zu einer Sportikone im Vereinigten Königreich aufgestiegen. Zuletzt war er bereits in Wimbledon gebührend verabschiedet worden. Murray hatte 2013 für eine Erlösung gesorgt und als erster Brite nach 77 Jahren wieder den Rasenklassiker im Einzel gewonnen. 2016 wiederholte er den Triumph.

«Es war eine grossartige Zeit auf der Tour. Ich würde gerne weiterspielen, aber es geht nicht», sagte Murray im Rahmen seiner emotionalen Verabschiedung in London: «Ich würde am liebsten immer weiterspielen.» 2019 war dem Kämpfer eine Teilprothese in der Hüfte eingesetzt worden, weitere Blessuren warfen ihn immer wieder zurück. «Alle Verletzungen waren wirklich hart», sagte er.

Nun wird der einmalige Kämpfer in Paris ein letztes Mal alles geben.

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Verkehr in der Romontgasse wegen Kranwagen eingeschränkt

Wegen eines Kranwagens auf der Strasse wird der Verkehr beim Gebäude Romontgasse 30 eingeschränkt.

Der Verkehr wird in der Romontgasse 30 in Freiburg am Donnerstag, 25. Juli, eingeschränkt. Diese Einschränkung dauert von 6.30 bis 9 Uhr. Das schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Der Grund dafür ist ein Kranwagen auf der Strasse, der eine Kältemaschine auf das Dach des Gebäudes Nummer 30 in der Romontgasse hebt. Lieferfahrzeuge können während der Hebearbeiten nicht am Gebäude 30 vorbeifahren. Velofahrerinnen und -fahrern wird empfohlen, vor dem Gebäude abzusteigen und ihr Velo aufseiten der Tempelgasse entlangzuführen, ebenso sollen die Fussgängerinnen und Fussgänger den Fussgängerweg in der Tempelgasse benutzen. 

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Ökoreligion

Der Klimawandel stellt eine der grossen Herausforderungen für die Menschheit dar, die in unserem Lebensalltag auch zunehmend erfahrbar wird. Dabei geht es aber nicht nur um Ressourcenverschwendung, sondern um die Grundsatzfrage des Verhältnisses von Mensch und Natur, die auch für Religion und Spiritualität eine zentrale Rolle spielt. Der Historiker Lynn White vertrat 1967 die These, dass das Christentum die anthropozentrischste Religion überhaupt sei und daher für die Ausbeutung der Umwelt Verantwortung trage. Seitdem haben sich zahlreiche Theologinnen und Theologen neu mit dem Thema Schöpfung auseinandergesetzt. Sie haben herausgearbeitet, dass der Mensch als Ebenbild Gottes nicht Herrscher über die Welt ist, sondern in erster Linie Träger von Verantwortung. Er steht der Natur nicht gegenüber, sondern ist in sie eingebunden und auf sie angewiesen. So kann das Christentum zu einer Ökoreligion werden.

«Der Mensch steht der Natur nicht gegenüber, sondern ist in sie eingebunden und auf sie angewiesen.»

Diese Form der Reflexion wirkt sich auch auf konkretes Handeln aus: Viele Kirchengemeinden engagieren sich im Bereich Ökologie. Der 1986 gegründete Verein «Oeku Kirchen für die Umwelt» sensibilisiert für Nachhaltigkeit und zertifiziert kirchliches Umweltengagement, das bei der Klimafreundlichkeit von Gebäuden oder bei abfallfreien Festen ansetzen kann. Davon ausgehend können die Kirchen in gesellschaftlichen Debatten ihre Stimme erheben und kritisch auf Kehrseiten der Moderne verweisen, ohne aber in eine antimoderne Haltung zu verfallen.

Christinnen und Christen sind auf dem Weg des Umweltengagements nicht alleine. So gibt es die Bewegung eines «grünen Islams», die Öko-Moscheen und eine breite Literatur zu einem ökologischen Lebensstil. Hier zeigt sich ein ganz neues Themenfeld für den interreligiösen Dialog.

«Christinnen und Christen sind auf dem Weg des Umweltengagements nicht alleine.»

Aber auch über Religionen hinaus ergeben sich neue Perspektiven: Eine wachsende Zahl von Menschen lassen sich von Ökospiritualitäten ohne Bindung an eine institutionalisierte Religion ansprechen. «Bewahrung der Schöpfung» ist zu einem Begriff geworden, von dem sich religiöse wie nichtreligiöse Menschen ansprechen lassen. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung geben laut Bundesamt für Statistik an, dass Religion und Spiritualität für ihre Haltung gegenüber der Umwelt eine wichtige Rolle spielen – und paradoxerweise trifft dies auch auf mehr als ein Viertel der Konfessionslosen zu.

«Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung geben an, dass Religion für ihre Haltung gegenüber der Umwelt eine wichtige Rolle spielt.»

Im Angesicht der Umweltkrise finden Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen zusammen – verbunden durch gemeinsame Sorgen, Aktivitäten und durch die Hoffnung, dass im Angesicht einer höheren Macht eine radikale Umkehr der Menschheit noch gelingen kann.

Hansjörg Schmid, Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (ZSIG) und Vizerektor der Universität Freiburg.

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Warum dürfen die Schwinger die Spitzensport-RS machen?

Obwohl das Schwingen keine olympische Sportart ist, können Schwinger in der Armee die Spitzensport-RS absolvieren. Es ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Die einen können ihr Image aufbessern, die anderen ihre Schwünge. Aber profitiert auch der Schwingsport?

Die Spitzensport-Rekrutenschule in der heutigen Form gibt es seit 2004. Seit Herbst 2012 können auch Schwinger die Spitzensport-RS absolvieren. Kilian Wenger und Christoph Erb waren die ersten gewesen, die in Magglingen zur Rekrutenschule eingerückt sind. Aber warum können Schwinger überhaupt von der militärischen Sportförderung profitieren? Denn auf der Homepage des Bundes wird Sinn und Zweck der Spitzensport-Rekrutenschule wie folgt formuliert: «Mithilfe der Spitzensport-RS sollen der sportliche Aufbau, der Schritt zu internationalem Niveau auf Elite-Stufe und der Start einer Profi-Karriere unterstützt werden.» Das Problem: Bei den Schwingern steht von vorneherein fest, dass sie zwei der drei Punkte nicht werden erfüllen können. Es gibt kein internationales Niveau, an das die Schwinger herangeführt werden können, weil der Schweizer Nationalsport nur hierzulande ausgeübt wird. Und Profis sind im Schwingsport verpönt.

«Sport von nationaler Bedeutung»

Warum dürfen Schwinger dennoch die Spitzensport-RS besuchen? «Es gibt grundsätzlich drei Kategorien von Sportarten, die zur Spitzensport-RS zugelassen sind», erklärt Urs Walther, Chef Fachbereich Spitzensportförderung der Armee. «Zum einen olympische Sportarten, zum anderen nicht olympische Sportarten, in denen die Schweiz zur internationalen Elite gehört, so wie zum Beispiel Orientierungslauf. Und die dritte Kategorie sind Sportarten von nationaler Bedeutung, dazu gehört auch das Schwingen.»

Das Schwingen gehört zu den Sportarten mit nationaler Bedeutung.
Bild Keystone

Wie alle Athletinnen und Athleten von zugelassenen Sportarten müssen auch Schwinger vordefinierte Leistungskriterien erfüllen, wenn sie ihren Militärdienst in Magglingen tun wollen. Ein eidgenössischer Kranzgewinn oder ein Festsieg bei einem kantonalen Schwingfest werden vorausgesetzt. Einige Millionen Franken lässt sich die Schweizer Armee den Spitzensport jährlich kosten. Das ist im riesigen Militärbudget von über fünf Milliarden Franken zwar nur ein Klacks, aber wie jede Investition soll auch diese irgendwo einen positiven Effekt bewirken. «Sportler sind Botschafter unseres Landes, im Idealfall gewinnen sie dank unserer Förderung bei internationalen Wettkämpfen Medaillen und Titel gewinnen und bescheren unserem Land Visibilität», sagt Urs Walther. Ob Skifahrer Marco Odermatt, Mountainbikerin Jolana Neff, Langläufer Dario Cologna oder Sportschützin Nina Christen – sie alle waren Absolventen der Spitzensport-RS, haben später Olympiamedaillen und Weltmeistertitel gewonnen und verleihen der Sportschweiz Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus. Natürlich werden nicht alle Athletinnen und Athleten, die jährlich ihren Dienst in Magglingen tun, später in ihren Sportarten internationale Topstars. Aber auf die eine oder andere Art repräsentieren sie fast alle die Schweiz im Ausland.

Ein Geben und Nehmen

Und die Schwinger? «Der Schwingsport erlebt seit Jahren einen grossen Aufschwung und ist sehr populär. Deshalb sind auch Schwinger sehr gute Botschafter innerhalb unseres Landes», sagt Walther. «Wenn Schwinger in Interviews die positive Unterstützung durch die Armee erwähnen oder Einsätze wie beispielsweise Referate oder Autogrammstunden zugunsten der Armee leisten, hat dies einen positiven Effekt.»

Acht Schwinger haben bisher die Spitzensport-RS in Magglingen absolviert, von einem Spitzensport-WK haben in diesem jahr 30 Schwinger profitiert.
Bild Keystone

Das Militär, das vom guten Ruf des Schwingsports profitiert – ist das Ansehen der Schweizer Armee so ramponiert, dass es einer Imagepflege bedarf? «Darum geht es nicht», versichert Urs Walther. «Die Schweizer Armee hat den politischen Auftrag, den Spitzensport zu fördern, und versucht diesen so breit wie möglich zu erfüllen. Dass man schaut, wie man allenfalls etwas zurückbekommen kann, ist legitim.»

Nostalgie versus Realität

Schwinger in der Spitzensport-RS, das kommt in Schwingerkreisen nicht überall gut an. Da wird seit jeher die Fahne des Amateursports hochgehalten, da werden die Mythen vom Bauern, der vom Feld heimkehrt und in den Schwingkeller steigt, oder vom Zimmermann, der nach getaner Arbeit die Zwilchhose überstreift, gehegt und gepflegt. «Das sind zwar schöne Geschichten, aber es gab schon vor Jahrzehnten Bauernsöhne, die nicht mehr 100 Prozent gearbeitet haben, damit sie ins Schwingtraining konnten. Stattdessen haben Knechte ihren Vätern bei der Arbeit geholfen», sagt Rolf Gasser, Leiter der Geschäftsstelle des Eidgenössischen Schwingerverband ESV. «Das Schwingen ist nicht mehr bloss das urtypische Schweizer Spiel, als das ihn einige Traditionalisten noch gerne sehen würden. Es hat sich nach den Grundsätzen des Spitzensports weiterentwickelt.» Und das sei gut so. Allein dieses Jahr habe der nationale Verband einen zehnprozentigen Zuwachs bei den Nachwuchsschwingern verzeichnet, sagt Gasser. «Dass Schwinger die Chance erhalten, die Spitzensport-RS zu machen, ist die logische Weiterführung unserer Entwicklung.»

Es sollen mehr werden

Drei Schwinger werden im Herbst die Spitzensport-RS in Angriff nehmen, darunter auch der Freiburger Romain Collaud als erster Schwinger der Südwestschweiz. Insgesamt absolvieren jährlich rund 140 Athletinnen und Athleten die Rekrutenschule in Magglingen. «Bisher konnten alle drei Jahre zwei Schwinger teilnehmen, neu sind es drei Schwinger alle zwei Jahre», erklärt Urs Walther. Dass im Gegensatz zu anderen Sportarten nicht jedes Jahr Schwinger zur Spitzensport-RS zugelassen werden, habe damit zu tun, dass der Nationalsport nicht olympisch sei. «Wir müssen da immer etwas die Relationen zu anderen Sportarten wahren.»

Der aktuelle Schwingerkönig Joel Wicki hat 2017 die Spitzensport-RS gemacht.
Archivbild: Keystone

Acht Schwinger sind bisher in den Genuss der militärischen Förderung gekommen. Geht es nach dem Willen des Eidgenössischen Schwingerverbands, soll sich dies bald ändern. «Der ESV setzt sich dafür ein, dass unsere Athleten jedes Jahr nach Magglingen können», sagt Rolf Gasser.

Nur die Schwinger profitieren

Bereits jetzt dürfen jene Schwinger jedes Jahr nach Magglingen, die ihre militärischen Wiederholungskurse als Spitzensport-WK absolvieren. Die sind neben der Spitzensport-RS ein weiteres Fördergefäss des Bundesamts für Sport (Baspo) und sollen im Prinzip für die spezifische Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe wie Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften genutzt werden. 30 WK-Tage und 100 zusätzliche freiwillige Diensttage können Athletinnen und Athleten pro Jahr einsetzen für Trainingslager, Wettkämpfe, Reha oder ähnliches. Und so haben im 2024 bisher 30 Schwinger während 758 Tagen von der Förderung der Armee profitiert. Darunter klingende Namen wie Matthias Aeschbacher, Nick Alpiger, Marcel Bieri, Florian Gnägi, Remo Käser, Lario Kramer, Damian Ott, Martin Roth, Werner Schlegel, Fabian Staudenmann, Adrian Walther, Joel Wicki – allesamt Eidgenossen und WK-Soldaten.

Nur: Die eigentliche Idee der mit Steuergeldern finanzierten Spitzensport-WKs ist es, dass sich Sportlerinnen und Sportler spezifisch auf internationale Wettkämpfe vorbereiten können. Sie sollen anschliessend die Schweiz bei Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften möglichst erfolgreich repräsentieren. Die Schwinger können das nicht, und so sind sie unter dem Strich die einzigen, die von den Spitzensport-WKs profitieren.

Kritik und Wertschätzung

Einen Vorwurf kann man ihnen deshalb nicht machen. Die Förderangebote der Armee existieren, sie zu nutzen ist legitim. Doch das tun nicht alle Bösen: Samuel Giger oder auch Pirmin Reichmuth boykottieren die Spitzensportförderung aus persönlicher Überzeugung. So vertritt etwa der dreifache Eidgenosse und diesjährige Stoss-Sieger Giger die Meinung, dass es nicht im Sinne des familiären Schwingsports sei, wenn sich die Besten Schwinger auf Kosten der Armee noch zusätzlich verbessern können.

Hält nicht viel von der Förderung durch die Armee: Samuel Giger.
Bild Keystone

«Es ist ein Riesenprivileg, das wir geniessen», ist sich denn auch der Freiburger Lario Kramer bewusst. «In Magglingen habe ich eine Top-Infrastruktur zur Verfügung, kann gegen die besten Schwinger kämpfen – selbst der Schlechteste ist ein Eidgenosse – und ich profitiere von knallharten Trainings.» Für ihn seien die WKs wie ein perfektes, bezahltes Trainingslager.

Jeweils im Winter nutzt der 26-jährige Galmizer das WK-Gefäss, um sich während sechs Wochen in Magglingen auf die Saison vorzubereiten. In einer Militärwoche stehen siebenmal Kraft und fünfmal Schwingen auf der Agenda. Das sind fünf bis sechs Einheiten mehr als üblich. Darüber hinaus fällt die Arbeitsbelastung gänzlich weg. «Anders als zu Hause kann man sich in Magglingen voll aufs Schwingen fokussieren und professionell trainieren», sagt Kramer. Die Kraft- und Athletiktrainings absolvieren er und seine Armeekollegen in Eigenregie anhand ihrer individuellen Trainingspläne. Die gemeinsamen Trainings im Sägemehl werden von Matthias Glarner geleitet. Der Schwingerkönig von 2016 ist als Spitzensporttrainer im Auftrag des ESV für die Lehrgänge der Rekrutenschule und der Wiederholungskurse der Schwinger zuständig.«Da arbeiten wir viel an der Schwingtechnik.»

Auch der Freiburger Schwinger Lario Kramer profitiert von den Spitzensport-WKs.
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Droht die Zweiklassengesellschaft?

Die Spitzensport-WKs sind auch für Schwinger offen, die eine normale Rekrutenschule gemacht haben. Zugelassen werden aber auch hier nur die Besten – schliesslich sind sie auch Sparringspartner für die Absolventen der Spitzensport-RS. Und so stellt sich die Frage, ob Fördergefässe wie die Spitzensport-RS und der Spitzensport-WK dem Schwingsport dienen oder ob sich dadurch die Leistungsschere zwischen den privilegierten Sportsoldaten und den Amateurschwingern weiter öffnet? «Das Leistungsgefälle gibt es schon länger, und es wird sich so oder so vergrössern, weil es vermehrt Schwinger gibt, die nur noch 60 oder 40 Prozent arbeiten», sagt Rolf Gasser vom Eidgenössischen Schwingerverband. Einigen Schwingtraditionalisten möge diese Entwicklung nicht gefallen, er finde sie positiv. Eine Leistungsschere gebe es in jeder Sportart, die sich in Richtung Spitzensport entwickele. «Sport ist das beste Beispiel dafür, wie das darwinistische Prinzip funktioniert: Die Lebewesen, die sich am besten anpassen können, die im Kopf am fittesten und flexibelsten sind, die sich am meisten anstrengen, werden sich durchsetzen. Die anderen bleiben auf der Strecke.»

Vorteil Sportsoldat

Dass die Schwinger mit Armeeunterstützung bei diesem Kampf ums Überleben bevorteilt sein könnten, das glauben die wenigsten der Direktbetroffenen. Lieber werden die Beispiele von Samuel Giger oder Pirmin Reichmuth angeführt, die auch ohne Militärhilfe sehr erfolgreich seien. «Wenn ich nicht nach Magglingen könnte, würde ich in der Zeit anderswo ein Trainingslager machen», sagt der Freiburger Schwinger Lario Kramer, der jedes Jahr nach Teneriffa zum Trainieren fliegt. Und Rolf Gasser vom ESV ergänzt: «In dieser Saison hat es schon einige Überraschungssieger gegeben. Viele Schwinger können ein Fest gewinnen, auch ohne Unterstützung durch das Militär.»

Tatsächlich hat es bei den bisherigen 29 Kranzfesten dieser Saison schon 19 verschiedene Sieger gegeben. 14 der 29 Kranzfeste wurden von Schwingern gewonnen, die noch nie einen Spitzensport-WK absolviert haben. Anders fällt die Bilanz aus, wenn man nur die Bergkranzfeste (3) und Teilverbandsfeste (4) betrachtet. Da konnte sich einzig Giger einmal (Stoos, 9. Juni) durchsetzen, ansonsten hat bei den grossen Festen immer ein Sportsoldat gewonnen.

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Bundesgericht: Väter haben kein Mitspracherecht bei Abtreibungen

Eine Frau hat nach der zwölften Woche abgetrieben. Ihr Ex-Freund zeigte sie an und zog den Fall bis vor Bundesgericht. Dieses hat nun ein Leiturteil gefällt.

Ist eine Abtreibung alleinige Sache der Kindsmutter, oder hat der Erzeuger auch ein Wörtchen mitzureden? Mit dieser gesellschaftlich brisanten Frage musste sich das Bundesgericht befassen. Im September 2022 hat ein Mann seine Ex-Freundin im Kanton Freiburg wegen einer Spätabtreibung angezeigt. Als Kindsvater des «abgetöteten Fötus» sei er durch die Abtreibung in seinen Rechten unmittelbar verletzt worden und damit als Opfer anzusehen.

In der Schweiz ist ein Schwangerschaftsabbruch bis zur zwölften Woche legal. Eine spätere Abtreibung kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden – ausser, wenn besondere Bedingungen wie eine Notlage vorliegen. Die fragliche Abtreibung fand erst in der 15. oder 16. Woche statt, wie dem Bundesgerichtsurteil zu entnehmen ist. Doch Ärzte bestätigten die Gefahr einer «schweren seelischen Notlage» bei der Kindsmutter.

Abtreibung ist Sache der Mutter

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Freiburg, welche die Vorwürfe des Erzeugers untersuchte, stellte das Verfahren in der Folge ein. Doch der Kindsvater akzeptierte dies nicht – und zog den Fall bis vor Bundesgericht. Dieses hat nun entschieden: Der Erzeuger ist nicht berechtigt, die Einstellung des Verfahrens mit einer Beschwerde anzufechten.

Das Bundesgericht begründet dies in seinem am Donnerstag publizierten Entscheid wie folgt: Zur Beschwerde sei nur berechtigt, wer selbst Träger des geschützten Rechtsguts oder Angehöriger des Opfers sei. Das geschützte Rechtsgut sei das menschliche Leben während der Schwangerschaft, nicht der Vater. Und weil der ungeborene Fötus noch keine Rechtspersönlichkeit besitze, gelte der Vater auch nicht als Angehöriger eines Opfers. Entsprechend sei er nicht zur Beschwerde berechtigt, lautet die etwas sperrige Begründung im Leiturteil.

Damit bestätigt das Bundesgericht im Grunde genommen: Eine Abtreibung ist alleinige Sache der Mutter. Der Mann muss die Gerichtskosten von 3000 Franken übernehmen.

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Sieg mit Schweizer Rekord: Dominic Lobalu läuft die Konkurrenz über 3000 Meter in Grund und Boden

Dominic Lobalu gewinnt am Diamond Meeting in London über 3000 Meter. Bei seinem Lauf stellt er einen neuen Schweizer Rekord und eine neue Saisonbestleistung auf.

Dominic Lobalu läuft der Konkurrenz über 3000 Meter auf und davon. Beim Diamond-League-Meeting in London stellt er mit 7:27,68 Minuten einen neuen Schweizer Rekord auf. Er unterbietet die bisherige Bestmarke um ganze 6 Sekunden. Die Zeit ist zudem weltweit die schnellste der Saison.

Wie bei seinem EM-Sieg im Frühling über 10’000 Meter gewinnt Lobalu dank einer starken Schlussrunde. Zweiter wird der US-Amerikaner Grant Fisher, dritter der Kenianer Edwin Kurgat. Jonas Raess landet in 7:40,30 Minuten auf dem 14. Rang.

Für Lobalu ist es der zweite Sieg im Rahmen der Diamond League nach Stockholm 2022. An den Olympischen Spielen in Paris muss der Europameister für das olympische Flüchtlingsteam starten.

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Von der Strasse abgekommen: Selbstunfall mit vier Verletzten in Schwarzsee

Eine 71-jährige Autofahrerin ist auf einer Alpstrasse von der Strasse abgekommen. Vier Personen wurden bei dem Selbstunfall verletzt.

Zwischen der Alphütte Steinige Rippa und Schwarzsee kam es am Mittwoch, dem 17. Juli, gegen 15.30 Uhr zu einem Selbstunfall. Eine 71-jährige Autofahrerin verlor bei der Abfahrt auf einer Alpstrasse die Kontrolle über ihr Fahrzeug und kam von der Strasse ab. Ein Insasse erlitt bei dem Unfall mittelschwere Verletzungen, während drei weitere Personen leichte Verletzungen davontrugen. Das teilt die Kantonspolizei auf Anfrage mit.

Die Polizei hat Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären.

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Polizei sucht nach Zeugen: 64-jähriger E-Biker bei Sturz schwer verletzt

Ein Mann ist in der Nacht auf Sonntag in Freiburg mit seinem E-Bike gestürzt. Er verletzte sich dabei schwer. Die Polizei sucht Zeugen.

Ein 64-jähriger Mann ist am frühen Sonntagmorgen gegen 3.30 Uhr in Freiburg mit seinem E-Bike verunfallt. Der 64-Jährige war gemäss einer Mitteilung der Kantonspolizei mit einer Geschwindigkeit von circa 25 km/h auf der Joseph-Piller-Gasse in Richtung Walriss unterwegs. Auf der Höhe der Verzweigung mit der St.-Michaels-Gasse stürzte der Mann aus noch ungeklärten Gründen auf die Fahrbahn. Die Ambulanz brachte den schwer verletzten Mann in ein Spital.

Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Sie bittet allfällige Zeugen des Unfalls, sich bei ihr unter der Nummer 026 347 01 17 zu melden.

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