76 neue Alterswohnungen mit Concierge-Service

Im Ökoquartier MIC in Marly entstehen derzeit 76 Wohnungen für Seniorinnen und Senioren, die von Pro Senectute betreut werden.

Älteren und betagte Menschen, die ein selbstständiges Leben führen, aber dennoch von gewissen Erleichterungen profitieren möchten, steht ab kommendem Frühling ein neues Angebot zur Verfügung. Ende März werden im Marly Innovation Center (MIC) in zwei neuen Blöcken 76 barrierefreie Wohnungen für Seniorinnen und Senioren bezugsbereit sein. Sie werden aktuell von der Immobilienentwicklerin Anura erstellt. Investorin ist die Versicherungsgesellschaft Groupe Mutuel. Mit an Bord ist Pro Senectute Freiburg.

Alltagsprobleme lösen

Wie das MIC und Pro Senectute am Donnerstag vor den Medien erklärten, wird Pro Senectute das neue Alterswohnzentrum sozial betreuen. Eine Sozialreferentin wird von Montag bis Freitag wie eine soziale Concierge funktionieren. Sie wird die Bewohnerinnen und Bewohner, die dies wünschen, regelmässig besuchen und mit ihnen gemeinsam die kleinen Probleme des Alltags lösen. Sie hilft beispielsweise bei der Organisation der häuslichen Pflege, bei Transportfragen oder bei administrativen Schwierigkeiten.

Gemeinsam mit einer Assistentin oder Praktikantin organisiert sie zudem regelmässige gemeinsame Aktivitäten wie Brunch, Besuche oder sportliche Aktivitäten. Die Vermittlung von Kontakten zu anderen Bewohnern oder Diensten in der Nachbarschaft wird ebenfalls eine wichtige Aufgabe sein.

Austausch zwischen Generationen

Die beiden neuen Blöcke mit 1,5- und 2,5-Zimmer-Wohnungen sind Teil des Komplexes Prairie 1. Wie MIC-Präsident Damien Piller sagte, bildet dieser das soziale Herz des Ökoquartiers. Denn zur ökologischen Nachhaltigkeit gehöre auch der soziale Zusammenhalt. So besteht die Siedlung Prairie 1 nebst den beiden Gebäuden mit Seniorenwohnungen aus zwei weiteren Hochhäusern, einem für Studierende und einem mit 23 «klassischen» Wohnungen, die von 2,5 bis 4,5 Zimmern reichen. In einem gemeinsamen Erdgeschoss werden ein Restaurant, Gesundheitspraktiker, Gewerbeflächen und ein knapp 300 Quadratmeter grosser Gemeinschaftsraum für Aktivitäten unter den Bewohnern untergebracht.

Überhaupt decke das MIC auf kleinstem Raum eine Vielzahl von Bedürfnissen ab, wie der Direktor von Pro Senectute, Emmanuel Michielan, sagte. Innerhalb von 500 Quadratmetern – was dem Radius entspricht, in dem sich ältere und betagte Personen tendenziell bewegen – gebe es Restaurants, Läden, ein Schwimmbad, öffentliche Transportmittel und eine Pétanque-Bahn. «Das Tüpfelchen auf dem I ist allerdings der intergenerationelle Aspekt.»

Das Tüpfelchen auf dem i ist allerdings der intergenerationelle Aspekt.

Emmanuel Michielan, Direktor Pro Senectute Freiburg

Angemessene Mieten

Auch Pro-Senectute-Stiftungsratspräsident Pierre Aeby zeigte sich erfreut über das Zustandekommen des Projekts und die Zusammenarbeit mit dem MIC. Eine Kernaufgabe von Pro Senectute sei es, älteren Menschen ein möglichst langes Leben zu Hause zu ermöglichen. In diesem Sinne betreibt die Stiftung bereits zwei Wohnsiedlungen: in der Stadt Freiburg das Diabolo Menthe und in Villars-sur-Glâne das Rose d’Automne. Mit Marly sind es im Saanebezirk nun deren drei. «Aber wir würden gerne in jedem Bezirk ein bis zwei solcher Immobilien haben», betonte Aeby. «Wir suchen schon lange nach möglichen Partnern, aber es ist nicht einfach, Promotoren zu finden, die sich an die baulichen Anforderungen und an angemessene Miettarife halten wollen.»

Es ist nicht einfach, Promotoren zu finden, die sich an die baulichen Anforderungen für Seniorenwohnungen und an angemessene Miettarife halten wollen.

Pierre Aeby, Stiftungsratspräsident Pro Senectute Freiburg

Die Wohnungen für Seniorinnen und Senioren sind barrierefrei und ergonomisch ans Alter angepasst.
Bild: Charles Ellena

Ein Studio in der Alterssiedlung Prairie 1 ist ab 870 Franken pro Monat, eine 2,5-Zimmer-Wohnung ab 1310 Franken zu haben, ohne Nebenkosten notabene. Dazu kommen Kosten über 250 Franken für die Leistungen aus dem obligatorischen sozialen Hausmeistervertrag. Diese können wie die Miete über die Ergänzungsleistungen abgerechnet werden. Weitere Leistungen, wie zum Beispiel Wohnungsreinigung, Essenslieferungen, Telefon- oder Kabelfernsehabonnement, Alarmuhr sowie kleine Hausmeisterarbeiten kosten extra.

(Quelle: FN) Link zum Originalpost